Fischer und Taucher sind zur gleichen Zeit am selben Ort nur selten beste Freunde. Während die Angler die Fische am liebsten an Land haben, wollen Taucher sie in ihrer natürlichen Umgebung bestaunen. Mit ihrer bloßen Anwesenheit unter Wasser verjagen die Taucher den gerade Angelnden die Fische. Taucher dagegen möchten nicht unbedingt bei einem Angler schmerzhaft am Haken hängen.

Das Taucher aber nicht nur Fische gucken können, sondern für die Angler nützlich sind, durften wir am Wochenende unter Beweis stellen. Der örtliche Fischereiverein hatte Interesse an der Bodenbeschaffenheit seines Weihers. Wie es um den pflanzlichen Bewuchs steht, ob Verstecke für Jungfische vorhanden sind und ob recht viel Müll in den Weiher geworfen wurde waren die Fragen im Vordergrund. Beim gemeinsamen Briefing vor dem Tauchgang wurden wir auch gebeten nach verlorenem Angelzubehör Ausschau zu halten. Dazu wurden uns die Gummiköder und Blinker genau gezeigt, damit wir uns damit nicht verletzen. Vor ein paar Jahren soll auch mal ein Kajak untergegangen sein. Aber keiner wisse genau wo.

Unser Plan war es zuerst einmal in der Nähe des gut zugänglichen Ufers bis ans hintere Ende des Sees zu tauchen. Hier vermuteten die Mitglieder des Vereins die größte Verunreinigung durch Abfall, der nach Partys illegal ins Wasser geworfen wurde. Tatsächlich hielt sich die Menge an Flaschen, die im weichen Sediment gut zu erkennen waren in Grenzen. Zurück sollte es dann in einem groben Parallelsuchmuster gehen um uns über die Pflanzen und Verstecke einen Überblick zu schaffen. Dabei haben wir einige von den oben beschriebenen Ködern finden können.

Die Sicht im 6° warmen Wasser betrug ca 3 Meter, stellenweise weniger, nachdem wir Fische, die sich am Boden aufgehalten hatten aufgescheucht haben. Große Hoffnung auf das Kajak haben wir uns nicht mehr gemacht, bevor es dann doch schemenhaft vor uns auftauchte. Mit den üblichen Hilfsmitteln gelang es uns das Kajak sicher ans Ufer zu bringen.